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Vom 6. bis 8. September 2024 fand die Deutsche Meisterschaft Bogen im Freien in Wiesbaden statt: die Qualifikationsrunden wie gewohnt auf dem Sportplatz Kleinfeldchen und die Final-Matches auf dem repräsentativen Bowling Green vor dem Kurhaus. Die hessische Landeshauptstadt war wieder voller Baustellen, die dem Fahrer auf unseren zahlreichen Strecken zwischen den beiden Sportstätten viel Geduld abverlangten.

Mit im Auto hatten wir dieses Jahr außer Helena und Jakob auch Isabel, die sich – wie schon zur DM Halle in Sindelfingen – über die Jugend-Mannschaft zur DM qualifiziert hatte. Die drei Jugendlichen stiegen am Donnerstagnachmittag bei 35 Grad Hitze am Kleinfeldchen aus, um ihre Startnummern abzuholen und sich mit dem Platz vertraut zu machen.

Am Freitagmorgen hatte sich das Wetter komplett verändert: es war bewölkt und kühl, zwischenzeitlich regnete es. Trotzdem fanden die drei SFTler gut in den Wettkampf; Jakob und Helena standen nach den ersten beiden Passen ringgleich bei 103 und nach drei Passen bei 155 Ringen. Isabel ließ sich von einer schwachen ersten Passe nicht irritieren und arbeitete sich während des ersten Durchgangs auf Platz 14 von 23 Teilnehmerinnen in der AK Jugend weiblich hoch; während andere im zweiten Durchgang stärker wurden, fiel Isabel jedoch später etwas ab und konnte auch mit einer tollen Schlusspasse von 53 Ringen nicht verhindern, dass sie auf Platz 17 ganz knapp nicht zu denen gehörte, die am Nachmittag zum Achtelfinale antreten mussten. Auf ihr Ergebnis von 567 Ringen (290/277) kann Isabel trotzdem stolz sein; sie verbesserte ihre persönliche Bestleistung gegenüber der Landesmeisterschaft oder auch gegenüber dem Doppelturnier in Düren am Wochenende zuvor. Helena und Jakob hingegen blieben in Wiesbaden etwas hinter ihren in der Außensaison bereits gezeigten Leistungen zurück: Jakob hatte seine schlechteste Passe wieder zum Schluss und erreichte mit 617 Ringen (312/305) den immer noch respektablen Platz 9 von 30 Schützen in der AK Jugend männlich. Helena landete mit 621 Ringen (310/311) auf Platz 7 der AK Jugend weiblich, mit nur einem Ring Rückstand auf die sechstplatzierte NK2-Schützin Amelie Masche.  

In der Mittagspause verfolgten die drei zusammen mit Lars Utscheid, der zum RSB-Trainerteam gehört und am Freitag extra zum Coachen nach Wiesbaden gefahren war, die Siegerehrung der Klassen, bei denen die Entscheidungen schon nach der Qualifikationsrunde gefallen waren; der rheinische Compounder Ruven Flüß stand wieder ganz oben auf dem Treppchen. Hingegen war schon schade, dass unsere SFT-Jugend-Mannschaft nur auf dem 4. Platz landete; obwohl die drei ihr Mannschaftsergebnis nochmals verbessert haben auf insgesamt 1.805 Ringe, verpassten sie doch die Bronzemedaille. Wer weiß, wann die nächste Gelegenheit als Mannschaft kommt; in 2025 wechseln Jakob und Isabel in die Junioren-Klasse, während Helena noch ein weiteres Jahr in der AK Jugend bleibt.

Im Achtelfinale lieferte Jakob sich ein enges Match mit Louis Wahl, in dem die Sätze jeweils nur mit einem Ring Vorsprung gewonnen wurden; beim Stand von 2:4 schoss Jakob sich leider am Arm an, verlor durch diesen verkorksten Pfeil den letzten Satz und schied aus. Gleichzeitig machte Helena es spannend und teilte sich in den beiden ersten Sätzen die Punkte mit der NK2-Schützin Elena Heiß; den dritten und vierten Satz verlor sie jedoch und schied damit genau wie Jakob mit 2:6 aus. So waren wir beim Viertelfinale alle nur Zuschauer, fanden anschließend aber eine gute Pizzeria und abends auch noch einen versöhnlichen Tagesabschluss mit Eis bzw. im Biergarten.

Die Halbfinal-Matches wurden dieses Jahr erstmals nicht am Freitagnachmittag auf dem Kleinfeldchen ausgetragen, sondern am Samstagmorgen auf dem Bowling Green, was den teilnehmenden Schütz*innen die Gelegenheit bot, sich mit der tollen Finalarena vertraut zu machen, bevor es nachmittags um Bronze, Silber oder Gold ging. Wir drückten die Daumen für die Berlinerin Frida Janke, die Helena dieses Jahr beim Ländervergleich und den Ranglisten-Turnieren kennengelernt hatte, und tatsächlich wurde Frida am Nachmittag Deutsche Meisterin.

Zwischen Halb- und Bronzefinale fuhren wir allerdings wieder zum Kleinfeldchen, um noch etwas von der Qualifikationsrunde der Damen, Herren und Junior*innen zu sehen; dabei waren auch Michelle Kroppen und Florian Unruh, der in seiner ersten Passe sauber sechsmal die 10 traf. Neben weiteren Bundeskader-Athlet*innen beobachteten wir aus dem Rheinland Annika Rennett, den Trainer Lars Utscheid – jetzt selbst als Schütze – sowie vom SFT Samuel Thieme. Samuel war gut in den Wettkampf gestartet und lag nach zwei Passen mit 103 Ringen – also genau wie Helena und Jakob am Vortag – auf Platz 26 von 62 Schützen. Er bewegte sich in der Mitte des großen Teilnehmerfeldes und beendete den Wettkampf an diesem wieder heißen Sommer-Samstag mit 588 Ringen (298/290) auf Platz 39.

Erwähnt sei noch, dass Annika Rennett am Sonntag im strömenden Regen ihr letztes Jahr als Juniorin mit der Silbermedaille krönte. Die DM Bogen im Freien 2024 war definitiv spannend und abwechslungsreich!

Bericht: Katja Landwehrs

Ergebnisse:

   

 

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