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In der DSB-Stadt Wiesbaden fand die Bogen-Saison im Freien Anfang September ihren Höhepunkt mit der Deutschen Meisterschaft. Von den SFT St. Tönis hatten sich sechs Recurve-Schütz*innen der WA/Target-Gruppe qualifiziert.

Am Freitag begann in der Altersklasse Jugend Helena Landwehrs, die ihren RSB-Landesrekord von 628 Ringen (310/318) bestätigen konnte und in der Qualifikationsrunde den 3. Platz von 31 Schützinnen erreichte. Die besten 16 durften am Nachmittag zu den Matches antreten, die richtig spannend wurden: Im Achtelfinale gewann Helena ihre ersten beiden Sätze, verlor dann aber die nächsten beiden mit jeweils nur einem Ring Rückstand, so dass der fünfte Satz die Entscheidung bringen musste; Helena gewann 6:4. Das Viertelfinale gewann Helena deutlicher mit 6:2, während sich auf den Nachbarscheiben überraschende Szenen abspielten: alle NK 1-Schützinnen und Teilnehmerinnen der Junioren-WM in Kanada schieden aus!

Für das Halbfinale durften die vier Besten sich am Samstagmorgen im Seitenflügel des Wiesbadener Kurhauses vorbereiten und in einem abgetrennten Bereich im Schatten einer Allee einschießen. Der Schritt auf das sonnige Bowling Green, wo Micha Spannaus moderierte und Kameraleute die Finalisten umschwirrten, war aufregend und für sich schon ein Erlebnis. Helena traf im Halbfinale auf eine Schützin, die tags zuvor erst mit dem Stechpfeil eine WM-Teilnehmerin besiegt hatte, doch so weit kam es an diesem Morgen nicht: nur ein Satz ging unentschieden aus, so dass Helena 1:7 verlor und am Nachmittag nur um Bronze schießen durfte.

Zuvor beobachteten wir jedoch auf dem Sportplatz Kleinfeldchen, wie die fünf weiteren SFT-Schützen ihre Qualifikationsrunde schossen. Nick Funke lag im 1. Durchgang teilweise auf dem 5. Platz in der Altersklasse Schüler A männlich, doch die starke Konkurrenz von 32 jungen Schützen holte auf; Nick konnte sich schließlich den 10. Platz sichern. Mit 641 Ringen (324/317) blieb er nur wenig unter seiner Bestleistung und demonstrierte, dass sein schlechteres Ergebnis beim Endkampf der Jugendverbandsrunde ein Wochenende zuvor nur ein Ausrutscher war, den Nick schnell wegstecken konnte.

In der AK Junioren begann Jakob Floeth mit starken 56 Ringen und stand nach der ersten Passe auf dem 2. Platz, wie wir unmittelbar nach Helenas verlorenem Halbfinale erfreut feststellten. Im weiteren Verlauf fanden die international erfahrenen Junioren jedoch ihre Form und verwiesen Jakob mit 568 Ringen auf Platz 13; mit seiner konstanten Leistung von 284 Ringen in beiden Durchgängen kann Jakob jedoch zufrieden sein. Samuel Thieme startete gut, ließ aber im zweiten Durchgang nach und landete mit 564 Ringen (292/272) auf Platz 45 in der großen Gruppe der Herren.

Die SFT-Senioren hatten bei der LVM in Düren als Mannschaft einen neuen Landesrekord geschossen; mit 620 Ringen hatten Josef Gentges und Dr. Peter Mikulaschek sich ringgleich zur DM qualifiziert. Auch an diesem Samstag in Wiesbaden näherten sie sich auf ihren benachbarten Scheiben mit ihren Ergebnissen einander an und erreichten schließlich die Plätze 22 und 23; Josef mit 589 Ringen (305/284) und Peter mit 579 Ringen (293/286). Dazu gab´s die Freude, bei strahlendem Sonnenschein an einer DM teilnehmen und alte Freunde treffen zu dürfen.  

Zur Mittagszeit wurde es richtig warm; wir fuhren Helena zurück zum Bowling Green für das Bronze-Finale gegen Sarah Kirchner. Mit jeweils 27 Ringen wurden in gleich zwei Sätzen die Punkte geteilt, doch die beiden anderen Sätze verlor Helena. Der vierte Platz sowie der am Vortag in der Qualifikation erreichte dritte Platz brachten Helena immerhin zwölf weitere Ranglisten-Punkte ein. Nachdem wir noch das Gold-Finale verfolgt hatten, ging´s wieder zum Kleinfeldchen, wo die Matches begannen. Jakob Floeth konnte im ersten Satz mit Unentschieden einen Punkt gewinnen, verlor dann aber gegen einen NK1-Schützen. Auch die beiden Krefelderinnen Annika Rennet, die voriges Jahr bei den Juniorinnen Silber gewonnen hatte, sowie Meike Räder schieden im Achtelfinale aus. So hatten wir Zeit, das Viertelfinale zu beobachten, in dem u.a. Elisa Tartler, Johanna Klinger und Maximilian Weckmüller ihre Matches verloren … Matches sind offensichtlich immer auch Glücksache und für Überraschungen gut.

Am Sonntag standen auf dem Bowling Green teilweise unbekannte Bogenschütz*innen für die Bronze- und Goldfinals; sie genossen die tolle Kulisse und das herrliche Sommerwetter ebenso wie die zahlreichen Zuschauer*innen, darunter auch die drei Jugendlichen aus St. Tönis. Wiesbaden ist wirklich ein guter Gastgeber für die Deutsche Meisterschaft.

Katja Landwehrs   

   

 

Fotogalerie

Fotos: Jennifer Funke, Katja Landwehrs, Eckhard Frerichs/DSB

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